Schulter Endoprothese

Bei Schulter-Endoprothesen handelt es sich um Implantate, die dauerhaft im Körper verbleiben und das geschädigte Gelenk ganz oder teilweise ersetzen. Grundsätzlich entsteht der dauerhafte Halt einer Prothese durch vom Körper neu gebildete Knochensubstanz, die die Prothese fest umschließt. Diese knöcherne Integration erfordert eine genaue Einpassung der Prothese in das Knochenlager. Durch Knochenzement kann die Passgenauigkeit verbessert werden, demnach unterscheidet man zementierte Prothesen von zementfreien Prothesen. Der Prothesenschaft besteht heute in der Regel bei zementfreien Prothesen aus Titanlegierungen bei zementierten aus CoCrMo-Schmiedelegierungen.

Abbildung: Röntenaufnahme einer schaftlosen Humeruskopfprothese

Neben der Totalendoprothese mit Ersatz der Schulterpfanne (des Glenoid) gibt es auch Hemiendoprothesen, bei denen das Glenoid nicht ersetzt wird. Für die Humeruskomponente gibt es neben der konventionellen Schaftprothese auch Prothesentypen mit einem Kurzschaft, schaftlose Prothesen und den kappenartigen humeralen Gelenkflächenersatz. Besonders in der Traumatologie haben aber auch modulare Langschaftprothesen eine häufige Indikation.

 

Bei einer sekundären Arthrose mit komplettem Defekt der Rotatorenmanschette ("Rotatorenmanschetten-Arthropathie"), aber auch zunehmend nach Oberarmkopfbrüchen und im Falle einer Revision einer gelockerten Schulterprothese kommen inverse Prothesen (Deltaprothesen) zum Einsatz, bei denen die Glenoidkomponente sphärisch ist und mit einer konkaven Humeruspfanne artikulier. Durch die Änderung der Biomechanik kann die Schulter nun hauptsächlich durch den Delta-Muskel (daher der Name) bewegt werden, die Muskeln der Rotatorenmanschette sind für die Bewegung nicht mehr notwendig.

Abbildung: Röntgenaufnahme einer inversen Prothese (Deltaprothese)