Lunatummalazie / Ulnokarpales Impactions-Syndrom

Die Lunatummalazie, auch Lunatumnekrose, Mondbeintod oder Morbus Kienböck genannt, ist eine Erkrankung, bei der es zu einem teilweisen oder vollständigem Absterben des Os lunatums (Mondbein) kommt.

Die Krankheit ist mit starken Schmerzen im Bereich des Handgelenks und zwar streckseitig in Höhe der proximalen Handwurzelreihe verbunden und verläuft ohne Behandlung über mehrere Stadien, bis es schließlich zur völligen Auflösung des Mondbeins kommt. Parallel dazu kommt es zu einem Kraftverlust in der betroffenen Hand und zu deutlichen Einschränkungen in der Beweglichkeit des Handgelenks.

Abbildung: Ulna plus Variante mit Lunatummalazie Grad 2.

 

Über die Entstehung der Lunatummalazie gibt es keine gesicherten Daten. Verschiedene zugrundeliegende Mechanismen werden diskutiert:

• Stressfraktur mit konsekutiver Devaskularisierung, wenn das Os lunatum hauptsächlich durch eine einzige, von volar/palmar kommenden Arterie versorgt wird.

• rezidivierende Mikrotraumata des Handgelenkes wie manuelle Tätigkeit mit einem Hammer oder einem Preßluftgerät oder beim Sport

• Ulna plus oder minus Variante (angeborene Längendifferenz zwischen Elle und Speiche)

Im Anfangsstadium ist die Erkrankung im konventionellen Röntgenbild nicht sichtbar. Sie wird daher häufig erst sehr spät erkannt. Zur Diagnose eignen sich Magnetresonanz- und Computertomographie. Die Behandlung ist abhängig vom Krankheitsstadium. Fast immer ist eine Operation erforderlich.

Abbildung: Röntgenbild nach Durchführung einer Ulnaverkürzungsosteotomie.