Kreuzbandriss

Definition:
Das vordere Kreuzband dient als zentraler Stabilisator im Kniegelenk, es verbindet den Oberschenkelknochen mit dem Schienbein. Bei gebeugten Kniegelenk verhindert es, dass der Oberschenkel nach vorne gleitet (Schublade).

Ursache:
Ein Riss des vorderen Kreuzbandes entsteht bei Beugung des Kniegelenkes und gleichzeitiger Drehung des Unterschenkels, oder bei Überstreckung (Fußball, Schifahren, Hallen- und Stop- and Go-Sportarten).

Beschwerden:
Bei der Verletzung wird oft ein Schnalzer verspürt, im Anschluss hat der Patient meist Schmerzen und ein Instabilitätsgefühl. Eine Schwellung des Kniegelenkes zeigt sich häufig erst nach einigen Stunden.

 

Diagnose:
Bei der klinischen Untersuchung zeigt sich ein positiver Lachman-Test (vorderer Schubladentest). Eine Magnetresonanztomographie dient zur Absicherung der Diagnose und zur Feststellung von weiteren Verletzungen im Kniegelenkes (Seitenbänder, Meniskus, Knorpel).

Abbildung: Arthroskopiebild eines intakten vorderen Kreuzbandes

Therapie:
Konservativ: Ältere und sportlich weniger aktive Patienten müssen nicht unbedingt operiert werden. Durch gute Muskelführung und Koordination kann die entstandene Bandinstabilität im Alltag und bei geradlinigen Bewegungen (Laufen, Radfahren, Schwimmen) gut kompensiert werden.

Operativ: Der Erhalt des eigenen Kreuzbandes kann durch interne Schienung („Internal Bracing Technik“ ) erreicht werden. Diese Technik kann allerdings nur innerhalb der ersten 2-4 Wochen nach einem Riss des vorderen Kreuzbandes angewandt werden.

Ein Ersatz des vorderen Kreuzbandes durch körpereigene Sehnen (Semitendinosus und Gracilis Sehnen) kann innerhalb der ersten 48 Stunden oder nach 4 bis 6 Wochen nach Verletzung des Kniegelenkes erfolgen. Die Sehnen werden arthroskopisch (Schlüsselloch-Chirurgie) eingesetzt und mit Schrauben verankert. Diese bestehen aus Zuckermolekülen und lösen sich nach Jahren wieder auf.

Prognose:
Nach einer entsprechender Physiotherapie ist eine schrittweise Sportausübung wieder möglich. Schonende Sportarten (z.B. Radsport) sind ab der 4. bis 6. Woche nach der Operation möglich, Joggen bereits ab der 12. Woche. Sportarten wie Schifahren, Snowboarden, Fußball, Handball, Volleyball etc. dürfen erst nach ca. 6 bis 8 Monaten wieder betrieben werden.

Nachbehandlungsschema nach Kreuzbandersatz
Kleine Zeitung: Artikel "Die Pein mit dem Knie" zum Thema Knie (Kreuzband- und Meniskusverletzungen) in der Gesundheitsbeilage der Kleinen Zeitung