Knorpelschaden - Chrondropathie

Definition:
Als Knorpel wird der Überzug des Knochens im Gelenksbereich bezeichnet, der Bewegung des Gelenkes die Gleit- und Stoßdämpfer Funktion übernimmt.

Ursache:
Akute Knorpelschäden können im Rahmen von Unfällen vor allem bei jüngeren Patienten entstehen.

Chronische Knorpelschäden entstehen bei Erwachsenen im Rahmen von Verschleißerscheinungen durch Knorpelschwund (Arthrose). Dies kann sich frühzeitig bei Fehlstellungen (O-Bein oder X-Bein), nach Bandverletzungen (Instabilität) sowie nach Knochenbrüchen im Gelenksbereich entwickeln.

Abblindung: Einteilung des Knorpelschadens Grad 1-4.

Beschwerden:
Morgendliche Anlaufschmerzen und Beschwerden nach längerem Gehen/Stehen, sowie nach Belastung. Wiederkehrende Schwellung des Gelenkes.

Diagnose:
Ein normales Röntgen gibt bereits Hinweise auf Abnützungen des Gelenkes. Zur genaueren Abklärung des Knorpelschadens sollte eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden.

  • Grad 0: (normal) gesunder Knorpel
  • Grad 1: der Knorpel hat eine weiche Stelle oder Blasen
  • Grad 2: kleinere Risse im Knorpel sichtbar
  • Grad 3: Schädigungen (Läsionen) haben tiefe Spalten hinterlassen (über 50 % der Knorpelschicht)
  • Grad 4: der Knorpelriss zeigt den darunter liegenden (subchondralen) Knochen

 

Therapie:
Die Therapie richtet sich dabei nach Lokalisation, Schweregrad und Größe des betroffenen Areals sowie Aktivitätsgrad, das Alter und der sportliche Anspruch des Patienten.

Konservative Therapiemöglichkeiten:
Beinachsentraining unter physiotherapeutische Anleitung bei Fehlstellung, Einlagen-verordnung, Knorpelaufbau-Präparate.

ACP Therapie (Autologes Conditioniertes Plasma): durch Injektion von aufbereiteten Eigenblut in das betroffene Gelenk erfolgt die Freisetzung von Wachstumsfaktoren aus Blutplättchen und die Aktivierung des Knorpelzellwachstums

Operative Therapiemöglichkeiten:
In Abhängigkeit von Größe und Schweregrades des Knorpelschaden kommen folgende minimal invasive Therapien (Arthroskopie) in Frage: Knorpelglättung, Mikrofrakturierung, Knorpel-Knochen-Zylinder-Transplantation, Knorpelzelltransplantation. In vielen Fällen ist die Kombination mit einer postoperativen ACP-Therapie sinnvoll.

Ist der Schaden schon sehr fortgeschritten erfolgt meist der Teil- oder Totalersatz des Gelenkes (Gelenksprothese).

Abbildungen links oben/unten: MRT mit hochgradigem Knorpelschaden
Abbildungen rechts oben/unten: Kontroll-MRT 6 Monate nach arthroskopischer Pridiebohrung und ACP-Therapie

Abbildung: Knorpel-Knochenzylinder-Transplantation (OATS-Plastik) bei Knorpelschaden III°-IV°